Ist häufiges Aufs-Smartphone-Gucken und viel PC-Arbeit wirklich schlecht für die Augen? Augenärzte geben Entwarnung: Auch bei einem Acht-Stunden-Tag am Computer nimmt unsere Netzhaut keinen Schaden. Und es ist nicht zu befürchten, dass alle Kinder im Zuge des Lockdowns kurzsichtig werden. Nur weil sie ständig mit ihren Smartphones oder PC-Spielen beschäftigt waren.
Der Lockdown mache Kinder nicht zu Brillenträgern, so Professor Wolf Alexander Lagrèze, Leiter Kinderophthalmologie, Universitätsklinikum Freiburg. „In den letzten 15 Jahren sehen wir überhaupt keine Zunahme der Kurzsichtigkeit bei Kindern.“ Zwar wurde in einer Studie aus China statistisch ein Visus-Unterschied vor und nach dem weit strikteren Lockdown in China beobachtet. Dieser betrug aber nur 0,3 Dioptrien.
Die Computernutzung per se sei kein Risikofaktor für Kurzsichtigkeit, sagte Lagrèze unter Verweis auf Daten aus Holland. Aber: „Die Zeit, die wir im Nahsichtbereich verbringen, insbesondere unter 30 cm, die ist ein signifikanter Risikofaktor.“ Und auch hierbei sei die Effektgröße weit geringer als der Einfluss der Genetik bei Kurzsichtigkeit der Eltern.