Hypochonder gelten gemeinhin als wehleidig oder hysterisch. Dabei bezeichnet der Begriff gar nicht allgemeine Krankheitsängste. Hypochondrie, die zwanghafte Angst vor tödlichen Erkrankungen, stellt vielmehr ein eng definierte psychische Störung mit gravierenden Folgen für Betroffene dar. Zur Überraschung der Mediziner leiden diese Patienten laut dem Ergebnis einer Befragung unter der Pandemie nicht besonders. Denn: „Menschen, die völlig absorbiert waren mit dem Gedanken, sie könnten unter Krebs leiden und nicht mehr lange leben, haben keine kognitiven Ressourcen, um sich ausgiebig mit dem Thema Corona auseinanderzusetzen“, sagt Michael Witthöft, Professor für klinische Psychologie an der Universität Mainz.