In Deutschland leiden etwa fünf Prozent der Menschen an Nierensteinen, Männer sind häufiger betroffen als Frauen. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Fälle mehr als verdreifacht. Nierensteine können lange Zeit unbemerkt bleiben, aber auch schmerzhafte Nierenkoliken und Harnstau verursachen. Im schlimmsten Fall droht eine Blutvergiftung.
Nierensteine entstehen, wenn sich im Urin bestimmte Stoffe zu Kristallen zusammensetzen. Oft handelt es sich dabei um kalziumhaltige Salze (80 Prozent), es können aber auch Harnsäure (5-10 Prozent) und andere Minerale sein.
Normalerweise sind diese Stoffe im Urin gelöst. Bei manchen Erkrankungen kann es passieren, dass ihre Konzentration im Urin ansteigt und sich Kristalle bilden: Bei einer Überfunktion der Nebenschilddrüsen steigt zum Beispiel der Kalziumspiegel im Urin, bei Gicht der Harnsäurespiegel. Selten ist der Überschuss genetisch bedingt, etwa bei Steinen aus der Aminosäure Zystin.
Auch die Ernährung kann eine Rolle spielen: Zum Beispiel enthalten einige Lebensmittel wie Rhabarber viel Oxalsäure. Innereien können den Harnsäurespiegel erhöhen. Das kann die Bildung von Steinen fördern. Außerdem steigt die Konzentration steinbildender Stoffe im Urin, wenn man zu wenig trinkt.
Kleinere Steine gehen in den meisten Fällen spontan ab. Ihre Ausscheidung kann durch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr und durch körperliche Aktivität gefördert werden. Werden die Steine nicht spontan ausgeschieden, können sie mithilfe der sogenannten extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (ESWL) oder mit einem endoskopischen Verfahren wie Ureterorenoskopie und Nephrolithotomie zerstört werden.
Details zu den Therapien finden Sie hier:
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