Nächtliche Atemaussetzer, die bei vielen Schnarchern auftreten, können Erektionsstörungen zur Folge haben. Wie das zusammenhängt, erklärt Dr. Claus Ziegenbein, Leiter Produktmarketing Schlafbezogene Atmungsstörungen, bei ResMed, Vorreiter in der Entwicklung innovativer und digitaler Lösungen für die Schlaf- und Beatmungstherapie.

Stress, Bluthochdruck, Diabetes, fortgeschrittenes Alter – das alles sind Risikofaktoren für eine erektile Dysfunktion. Doch auch der massive Einfluss von Atemaussetzern im Schlaf auf die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit kann die Erektionsfähigkeit von Männern beeinträchtigen. Was nur Wenige wissen: Erektionsstörungen bei Menschen mit Schlafapnoe sind weit verbreitet.

Schlafapnoe, was ist das eigentlich? Erste Anzeichen für eine Schlafapnoe sind das weit verbreitete Schnarchen während des Schlafs und der Eindruck, schlecht geschlafen zu haben. Wissenschaftler gehen davon aus, dass in Deutschland über 26 Millionen Menschen – davon der Großteil Männer – betroffen sind1. Bei ihnen verschließen sich jede Nacht die oberen Atemwege teilweise oder vollständig. Der Fachbegriff dazu lautet obstruktive Schlafapnoe (OSA: lateinisch ‚obstruere‘ = verschließen; griechisch ‚apnoia‘ = Nicht-Atmung) und ist ob der Vielzahl der Betroffenen und der zum Teil weitreichenden Auswirkungen auf deren Gesundheit eine versteckte Volkskrankheit.

Die nächtlichen Atemaussetzer im Schlaf können mehr als 90 Sekunden andauern und häufiger als 30-mal pro Stunde auftreten. Es geht einem quasi unbemerkt die Luft aus. Um nicht zu ersticken, gibt das Gehirn Alarmsignale an den Körper und startet eine Weckreaktion. Diese ist oft so kurz, dass man sie nicht wahrnimmt, aber am Ende den Eindruck hat, schlecht geschlafen zu haben.

Nächtlicher Sauerstoffmangel ist für den Körper gefährlich

Die Folgen sind Erschöpfungserscheinungen, Herzrhythmusstörungen, ein erhöhtes Herzinfarkts- und Schlaganfallrisiko und eben Erektionsstörungen. Studien aus den vergangenen Jahren zeigen diesen Zusammenhang: 50 Prozent der Patienten mit erektiler Dysfunktion leiden auch unter einer OSA2. Es konnte sogar gezeigt werden, dass der nächtliche Sauerstoffmangel ein alleinstehender Risikofaktor ist: Die Blutgefäße im Penis können nicht mehr richtig reguliert werden und so wird dieser nicht mehr richtig steif – was wiederum die Entwicklung einer erektilen Dysfunktion bedingt 3,4.

Hilfe naht: Schlafapnoe ist therapierbar

Abhilfe schafft der Goldstandard bei der Behandlung einer OSA, nämlich die CPAP-Therapie (continuos positive airway pressure). Bei der Therapie atmet man im Schlaf über eine sogenannte Atemtherapiemaske mit einem kontinuierlichen positiven Überdruck. Die zugeführte Luft gewährleistet einen ungestörten Atemfluss und die Nacht ist wieder so erholsam, wie sie für den Körper sein muss. Die CPAP-Therapie kann also nicht nur positive Auswirkungen auf die Schlafapnoe haben, sondern auch die erektile Dysfunktion mindern. Tatsächlich konnte man feststellen, dass diese bei Männern mit über 30 Atemaussetzern pro Stunde mithilfe einer langfristigen CPAP-Therapie zumindest teilweise rückgängig gemacht werden kann1. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit für leichte bis mittlere Schlafapnoe ist die sogenannte „Schlafschiene“ wie die Narval™ CC von ResMed, im Fachjargon auch Unterkieferprotrusionsschiene genannt. Die individuell auf das Gebiss angefertigte Schiene verlagert den Unterkiefer leicht nach vorne, sodass die Zunge im Schlaf nicht mehr nach hinten rutscht. Die Atemwege bleiben dadurch offen.

Besteht ein Risiko für Schlafapnoe? Erste Einschätzung mit einfachem Selbsttest möglich

Wenn Schlafapnoe nicht diagnostiziert und nicht behandelt ist, kann sich das nicht nur auf die Erektionsfähigkeit, sondern auch auf andere gesundheitliche Bereiche und Körperfunktionen auswirken. Eine frühzeitige Diagnose und eine individuelle Behandlung können die Lebensqualität signifikant verbessern. Mit einem ersten Test kann man erfahren, ob Risikofaktoren für eine Schlafapnoe vorliegen. Der Schlafapnoetest von ResMed kann der erste Schritt zur erfolgreichen Therapie sein. Dieser Selbsttest ersetzt keinen Arztbesuch.

[1] Adam V Benjafield, PhD, Najib T Ayas, MD, et al. – Estimation of the global prevalence and burden of obstructive sleep apnoea: a literature-based analysis, The Lancet Respiratory Medicine 2019

[2] Schulz R, Bischof F, Galetke W, Gall H, Heitmann J, Hetzenecker A, Laudenburg M, Magnus TJ, Nilius G, Priegnitz C, Randerath W, Schröder M, Treml M, Arzt M; German Sleep Apnea Research Network (GERSAN). CPAP therapy improves erectile function in patients with severe obstructive sleep apnea. Sleep Med. 2019 Jan;53:189-194. doi: 10.1016/j.sleep.2018.03.018. Epub 2018 Apr 10. PMID: 29773460.

[3] Kato M, Roberts-Thomson P, Phillips BG et al. Impairment of endothelium-dependent vasodilation of resistance vessels in patients with obstructive sleep apnea. Circulation 2000; 102 (21): 2607–2610Goncalves MA, Guilleminault C, Ramos E et al. Erectile dysfunction, obstructive sleep apnea syndrome and nasal CPAP treatment. Sleep Med 2005; 333–339, DOI: 10.1016/j.sleep.2005.03.001

[4] Kourembanas S, Marsden PA, McQuillan LP et al. Hypoxia induces endothelin gene expression and secretion in cultured human endothelium. J Clin Invest 1991; 1054– 1057, DOI: 10.1172/JCI115367


Über ResMed

ResMed (NYSE: RMD, ASX: RMD) ist Vorreiter in der Entwicklung innovativer und digitaler Lösungen für die Schlaf- und Beatmungstherapie vor allem im außerklinischen Einsatz. Damit ermöglicht das Unternehmen mit Hauptsitz in San Diego, CA in über 140 Ländern weltweit Patienten mit chronischen Erkrankungen ein besseres Leben außerhalb des Krankenhauses. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen über 750 Mitarbeiter. Davon sind mehr als 500 Mitarbeiter bei ResMed Healthcare, dem Homecare Unternehmen von ResMed tätig. Dieser versorgt deutschlandweit über 250.000 Patienten mit Schlaf- und Beatmungstherapien über ein Netz an Service-Filialen und durch die direkte Versorgung im häuslichen Umfeld.

ResMeds innovative Therapiegeräte, die durch den Unternehmensbereich ResMed Deutschland über den qualifizierten Fachhandel an Einrichtungen und Patienten vertrieben werden, ermöglichen die effiziente und klinisch qualitative Versorgung von Menschen mit schlafbezogenen Atmungsstörungen, COPD und anderen chronischen Erkrankungen.

Cloud-basierte Softwarelösungen unterstützen Ärzte, Fachpersonal und Pflegekräfte dabei, Patienten in ihrer häuslichen Umgebung oder einer Pflegeeinrichtung effizienter zu betreuen. Damit wird eine bessere, kosteneffizientere Gesundheitsversorgung, bei gleichzeitiger Wahrung von mehr Lebensqualität für die Patienten und eine bessere Integration in den klinischen Alltag ermöglicht.

Weitere Informationen unter: www.ResMed.de

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