Als Folge von Schlaganfällen denken viele zuerst an Lähmungen. Aber auch die kognitiven Fähigkeiten können stark beeinträchtigt sein. Wie wirksam Maßnahmen zur Rehabilitation des Gedächtnisses nach einem Schlaganfall sind, zeigte die Auswertung von 13 Studien mit insgesamt 514 Teilnehmern. Die Patienten zwischen 31 und 68 Jahren wurden zuhause oder im Krankenhaus behandelt. Dabei wurde jede Form von Therapie, die die Gedächtnisfunktion verbessern könnte, als Gedächtnis-Rehabilitation eingestuft. So wurden das Erlernen von Eselsbrücken, Sprechübungen und bildlichen Vorstellungen ebenso eingesetzt wie Tagebücher oder Kalender, die beim Erinnern und beim Abrufen von Information helfen sollten.

Ergebnis der Untersuchung: Verbesserungen der subjektiven Gedächtnisleistung sind mit der Reha nur kurzfristig nachweisbar. Die Autoren fanden keine signifikante kurz- oder langfristige Wirkung auf objektive Gedächtnistests oder funktionelle Fertigkeiten. Auch schien es keine Verbesserungen bezüglich Unabhängigkeit im alltäglichen Leben, Stimmung oder Lebensqualität der Betroffenen zu geben.

Dies heißt nun nicht, dass in der Rehabilitation von Menschen nach einem Schlaganfall nicht auch versucht werden sollte, vorhandene Gedächtnisprobleme anzugehen. Leider war die Anzahl und Qualität der bisherigen randomisiert-kontrollierten Studien in diesem Bereich jedoch nicht ausreichend, um eine klare Empfehlung auszusprechen.

 

wissenwaswirkt.org/gedaechtnisstoerungen-nach-einem-schlaganfall-hilft-die-kognitive-rehabilitation

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