Schon der Anblick des Partners reicht oft, Schmerzen zu lindern. Das ist zumindest das Ergebnis einer Studie von Psychologinnen der Justus-Liebig-Universität Gießen. Für die Studie setzten die Wissenschaftler junge Frauen, die in einer seit mindestens sechs Monaten bestehenden glücklichen Partnerschaft lebten, längeren schmerzhaften Hitzereizen am Unterarm aus.
Dabei sahen die Teilnehmerinnen neben Bildern von ihrem Partner auch unbekannte Personen, die freundlich, neutral oder wütend schauten – sowie Fotos von gewöhnlichen Haushaltsgegenständen. Die Frauen wurden gebeten, die Fotos, die sie sahen, zu bewerten und die Intensität der Schmerzreize einzuschätzen.
Die Fotos der Partner und die glücklichen Gesichter der Unbekannten wurden als sehr positiv eingeschätzt, die ärgerlichen Gesichter der Unbekannten als sehr negativ. Entsprechend der Bewertung der Fotos variierte auch die empfundene Schmerzstärke der Hitzereize. Sahen die Teilnehmerinnen Fotos ihres neutral schauenden Partners oder eines lächelnden Unbekannten, nahmen sie weniger Schmerz wahr als bei Fotos von Gegenständen oder von Unbekannten, die neutral oder ärgerlich schauten.
Die Ergebnisse der Studie haben auch klinische Relevanz, betonen die Psychologinnen. „So könnten Bilder der Partner zu einer schmerzhaften Untersuchung oder Behandlung mitgenommen werden“, schlägt Studienleiterin Prof. Dr. Christiane Hermann vor. „Das könnte in Fällen hilfreich sein, in denen der Partner nicht mitkommen kann oder in denen seine Anwesenheit nicht hilfreich wäre, weil er selbst in der akuten Situation zu besorgt ist.“
Quelle:
www.uni-giessen.de/ueber-uns/pressestelle/pm/pm119-21