Hospizdienst und KEB ziehen Bilanz der Reihe „SELBST-BESTIMMT-STERBEN“

M. Becker – G. Berg (Foto Josef Brantzen)

Zum jüngsten Monatswechsel endete die von Katholischer Erwachsenenbildung Rhein-Hunsrück-Nahe (KEB) und Christlich Ambulantem Hospizdienst an der Nahe initiierte Veranstaltungsreihe „SELBST-BESTIMMT-STERBEN“. Ausstellungen und Kreativ-Workshops, Lesungen und Vorträge, spirituelle Angebote und Musikalisches… An insgesamt 25 Terminen, verteilt über den gesamten September, rückte die Reihe den Themenkomplex „Tod, Vergänglichkeit und würdevolles Abschiednehmen“ als Teil eines gelingenden und würdevollen Lebens bis zuletzt ins Bewusstsein.

„Wo bleibe ich mit meinen Vorstellungen als sterbender Mensch zwischen den Möglichkeiten der Technik und Medizin sowie den moralischen Vorstellungen und rechtlichen Vorgaben?“, formulierte Hospizdienst-Koordinator Georg Berg bereits in der Eröffnungsveranstaltung eine Leitfrage. Sage und schreibe 2.646 Antworten fanden sich in den Folgewochen allein auf drei großen Tafeln im Stadtgebiet. Passanten waren eingeladen, ihre Wünsche und Sehnsüchte mit Kreide niederzuschreiben: „Bevor ich sterbe, möchte ich…“ 

In der Mehrzahl seien die spontanen Beiträge nachdenklich und ernsthaft gewesen, fasst Markus Becker, Leiter der KEB, die Resonanz auf die Tafel-Aktion zusammen. „Und vielfach zeigten sie die innerste Einstellung des Verfassers – wie der Wunsch, vor dem Tode den Sinn seines Lebens zu erfassen“, so Becker weiter.

Nach einer Abschlussfeier vor der Tafel am Europaplatz zogen Markus Becker und Georg Berg ihre durchaus gemischte Bilanz: Viele der von 50 Kooperationspartnern und Mitwirkenden organisierten Veranstaltungen waren sehr gut besucht. Becker und Berg machten aber keinen Hehl daraus, dass sie sich – auch im Hinblick auf diverse Unterstützer – zu dem einen oder anderen Anlass noch etwas mehr Zuspruch gewünscht hätten.

„Allerdings ermöglichten gerade auch die kleineren Veranstaltungen mit geringer Teilnehmerzahl eine offene Diskussion und einen persönlichen Austausch“, unterstrich Becker. Zudem verwies er darauf, dass das gewählte Thema – selbst wenn es nicht immer die großen Säle fülle – dennoch „zum öffentlichen Bildungsauftrag von Erwachsenenbildung gehört“.

Diese Sichtweise deckt sich nicht bloß mit dem erklärten Ziel der Veranstaltungsreihe, sondern mit einem Kern-Anliegen der Hospizarbeit. So wirkt der Christlich Ambulante Hospizdienst daraufhin, auch die Phase des Abschiedes bewusst wieder „ins Leben zurückzuholen“, was sich nicht zuletzt im Angebot der Begleitung äußert.

In diesem Sinne sei das hospizliche Ehrenamt auch für die engagierten Männer und Frauen selbst durchaus eine „Lebensschule“, die ihnen besondere Einsichten eröffnet. Hier erinnert Caritas-Mitarbeiter Georg Berg daran, dass schon im kommenden April ein neuer Befähigungskurs für angehende ehrenamtliche Begleiter beginnt.

 

– Kontakt zum Christlich Ambulanten Hospizdienst an der Nahe über Georg Berg, Tel.: 0671/83828-35; E-Mail: G.Berg@caritas-rhn.de.
– Mehr zur Katholischen Erwachsenenbildung Rhein-Hunsrück-Nahe bei Markus Becker, Tel.: 0671/27989, E-Mail: keb.rhein-hunsrueck-nahe@bistum-trier.de

Impressionen der Veranstaltungsreihe findet man übrigens auf www.caritas-rhn.de/selbst-bestimmt-sterben.

Quelle: Caritasverband Rhein-Hunsrück-Nahe e.V.

 

Mit Freunden teilen