Logopädin Clarissa Günster bei der Untersuchung FEES (Flexible Endoskopische Evaluation des Schluckens), im Hintergrund die Kehlkopfdarstellung der Patientin. Foto: Krankenhaus St. Marienwörth

 

Europäischer Tag der Logopädie am 6. März Motto 2022: Therapie in jedem Lebensalter!

Die Logopädie ist vielen Menschen primär als „Sprachtherapie für Kinder“ bekannt. Dabei stellt die Therapie kindlicher Sprachentwicklungsstörungen nur einen Bereich innerhalb des Medizinalfachberufes dar. Die Fachkräfte für Logopädie untersuchen und behandeln Menschen mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen, die sowohl organisch als auch funktionell bedingt sein können. Vom Säugling mit Fütterstörung über die Erzieherin, deren Stimme dem anstrengenden Berufsalltag nicht mehr standhält, bis hin zu Kopf-Hals-Tumor-Patientinnen und Patienten, die postoperativ Schluckstörungen aufweisen. Der Einsatzbereich in der Logopädie ist sehr weit gefächert und verlangt eine Therapie in jedem Lebensalter.

In der Praxis für Logopädie im Krankenhaus St. Marienwörth arbeiten aktuell zwei Logopädinnen und ein Logopäde. Diese diagnostizieren, beraten und therapieren sowohl Menschen, die sich stationär in der Einrichtung befinden als auch ambulante Patientinnen und Patienten jeden Alters in der Praxis. Besonders im Bereich der Behandlung neurologischer Erkrankungen bildet sich das Team kontinuierlich weiter und legt großen Wert auf eine evidenzbasierte Therapie. Dazu zählt mitunter die Behandlung von Schluckstörungen, welche eine gefürchtete Komplikation bei einem Schlaganfall darstellen können und u.a. auf der hauseigenen Stroke Unit (Schlaganfall-Station) diagnostiziert und therapiert werden. Übergeordnete Ziele der Therapien sind die Steigerung der Lebensqualität und Alltagsteilhabe, Kompetenzerleben in der Nahrungsaufnahme und der Alltagskommunikation sowie Selbstbestimmung.

Anlässlich des europäischen Tages der Logopädie wurden die drei Mitglieder des Praxisteams befragt, was sie persönlich mit dem diesjährigen Motto „Therapie in jedem Lebensalter“ verbinden.

Leona Stüvermann erklärt begeistert: „Das Schöne an der Möglichkeit einer Therapie in jedem Lebensalter in der Logopädie ist die Tatsache, dass man von der Unbefangenheit der Kinder und der Weisheit der älteren Patientinnen und Patienten durch den Arbeitsalltag getragen wird. Außerdem ist es immer wieder spannend, wie sehr sich einzelne Elemente der Therapie eines jeweiligen Störungsbildes aufeinander übertragen lassen.“
Charles Henry Connor weiß aus seinem Berufsalltag, dass möglichst störungsfreie Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme Lebensqualität bedeuten. Er unterstützt sehr kompetent und animiert auf seine sympathische Art zur Mitarbeit. Der Logopäde betont, dass jeder Mensch das Recht hat, seine Lebensqualität individuell zu optimieren.

Clarissa Günster schätzt in der Arbeit mit älteren Patientinnen und Patienten sehr, an ihrer Lebenserfahrung teilhaben zu dürfen und darauf basierend individuelle Therapiestrategien mit ihnen zu entwickeln. In der Kindertherapie hingehen schätzt sie die Leichtigkeit und den Spaß, mit dem Kinder an neue Lerninhalte herantreten. Sie strahlt: „Und das Schönste ist: Humor kennt kein Alter und hat in jeder Therapie Platz!“

Quelle:
Krankenhaus St. Marienwörth

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