Foto: E. Zacherl- AdobeStock.com

Die Klopfmassage ist eine Form der Massage, mit der man sich ganz einfach mit Energie versorgen kann. Alles, was man dazu braucht, sind die eigenen Hände und ein paar Minuten Zeit, um sich etwas Gutes zu tun.
In der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) ist die Tuina, die therapeutische Massage, neben Akupunktur, Ernährungslehre, Kräutertherapie und Qigong eine der fünf Behandlungssäulen. Neben vielen anderen Massagegriffen ist das Klopfen (Pai) ein Griff, mit dem bestimmte Körperregionen aktiviert und gelockert werden können. Dadurch kann das Qi, also die Energie, wieder fließen. Somit können Blockaden sowie Verspannungen gelöst und Stress abgebaut werden. Man fühlt sich vitalisiert und erfrischt. Mit der Klopfmassage kann man daher gut in den Tag starten oder für einen Energiekick zwischendurch sorgen.
Die Tuina und auch die Klopfmassage orientieren sich vor allem in der therapeutischen Anwendung an den Meridianen und an den Akupunkturpunkten. Man kann die Klopfmassage aber sehr gut anwenden, ohne die genaue Lage der Meridiane und Akupunkturpunkte zu kennen.
Wie wird geklopft? Die Handhaltung hängt von der Körperregion ab. Arme, Beine, Schultern und die Flanken werden mit der Hohlhand geklopft. Das ist sehr angenehm und kann trotzdem engagiert ausgeführt werden. Die Hüftregion, Po und auch Oberschenkel vertragen es normalerweise, wenn sie mit einer lockeren Faust (Faustherz) bearbeitet werden. Der Kopf dagegen wird mit den Fingerkuppen geklopft, ebenso der obere Brustbereich. Der Bauch wird nur locker geklopft, meistens sogar eher mit der flachen Hand gerieben. Der obere Bereich des Rückens (soweit wie man hochkommt) wird mit den Fingern bearbeitet, der untere Rücken und die Nierengegend mit den flachen Händen. Dieser Bereich kann aber auch gut mit Reiben bearbeitet werden.
Eine Klopfmassage, die fast alle Körperregionen umfasst, kann folgendermaßen aussehen:
- Start an bzw. auf der linken Schulter: mit der rechten Hohlhand die Innenseite des linken Armes von der Schulter bis zu den Fingerspitzen klopfen, dann auf der Außenseite wieder zurück zur Schulter. 3 Wiederholungen, dann Seitenwechsel.
- Mit der rechten Hohlhand wieder auf der linken Schulter starten, quer über die obere Brust zur rechten Körperseite (Flanke) und die nach unten über die Hüfte klopfen; weiter über die Außenseite der Beine (Hosennaht) zu den Zehen. Dann auf der Beininnenseite wieder hoch bis zur Leiste – dort nur sehr sanft klopfen. Danach das Ganze auf der anderen Seite.
- Leicht nach vorne beugen und mit den Fingern soweit es geht neben der Wirbelsäule nach unten klopfen. Die Nierengegend sanfter klopfen oder kreisend ausstreichen. Dann über den Po (hier kann man wieder kräftiger klopfen) und die Beinrückseite nach unten. Über den Fußrücken dann die Vorderseite der Beine nach oben bis zur Leiste.
- Mit den Fingerkuppen zuerst den hinteren Teil des Schädels, dann auch den restlichen Kopf von hinten nach vorne abklopfen. Das Gesicht kann auch abgeklopft werden, aber eher sanfter. Möglich ist auch, das Gesicht mit den Handflächen „zu waschen“. Nicht vergessen die Ohren zu kneten und den Hals nach unten auszustreichen.
- Mit den Fingerkuppen die obere Brust abklopfen, vor allem die Räume zwischen den Rippen und das Brustbein.
- Der Bauch kann auch abgeklopft werden, mit der Hohlhand und eher sanft. Sehr angenehm ist auch ein kreisendes Streichen.
- Zum Abschluss die Hände zwei fingerbreit unterhalb des Bauchnabels auf den Bauch legen und dort kurz Verweilen.
Je nach Zeit und Ort kann man einfach nur die Arme oder Beine ausklopfen, um sich z.B. nach vielem Sitzen zu lockern, mit Energie zu versorgen und Stress wegzuklopfen. Oder man sucht sich die Körperregion aus, die es gerade nötig hat. Bitte immer mit warmen Händen klopfen (eventuell vorher warm reiben), egal ob auf Kleidung oder auf der Haut geklopft wird.
Mehr zu Thomas Spies hier
Fragen an unser Redaktionsmitglied Thomas Spies über die
Redaktion an: info@gesundheit-rhein-nahe.de