Trockene Augen – in den vergangenen 15 Jahren hat sich die Zahl der Betroffenen mehr als verdreifacht. Frauen leiden häufiger unter trockenen Augen (Sicca-Syndrom) als Männer. Die Beschwerden sind vielfältig: juckende, brennende oder gerötete Augen, das Gefühl von müden Augen, verschwommenes Sehen oder ein Fremdkörpergefühl. Und auch wenn dauernd Tränen fließen, können die Augen zu trocken sein. Ursache ist oft eine zu geringe Menge an Tränenflüssigkeit. Auslöser dafür können auch Medikamente wie Betablocker und Psychopharmaka oder Krankheiten wie Diabetes oder Rheuma sein. Die Produktion des Tränenfilms unterliegt tageszeitlichen Schwankungen und nimmt zum Abend hin ab. Auch mit zunehmendem Alter produziert der Körper weniger Tränenflüssigkeit.
Augentropfen, Sprays und Salben können Betroffenen helfen. Um zu verhindern, dass Tränenflüssigkeit zu schnell aus dem Auge fließt, lässt sich der Hauptabflusskanal mit winzigen Stöpseln aus Silikon verstopfen. Die Methode hilft, aber nicht in allen Fällen. Krankenkassen erstatten die Kosten von 100 bis 150 Euro nur manchmal. Bei schweren Verläufen kommt es jedoch zu einer ausgeprägten Oberflächenstörung an
Bindehaut und Hornhaut. Die Folge können nicht heilende Epitheldefekte an der Hornhaut oder Hornhautgeschwüre bis hin zur Hornhautperforation sein. Deshalb bei häufig trockenen Augen vom Augenarzt die Menge der produzierten Tränenflüssigkeit bestimmen lassen. Beim Schirmer-Test wird ein Streifen Filterpapier (Lackmuspapier) in den Bindehautsack des äußeren Lidwinkels eingehängt. Nach fünf Minuten wird die Strecke abgelesen, die die Tränenflüssigkeit in dem Papierstreifen zurückgelegt hat.