• Themen
    • Bewegung / Entspannung
    • Ernährung
    • Hören / Sehen
    • Pflege
    • Psychologie / Lebensmut
    • Nachrichten aus der Medizin
    • Naturheilkunde
    • Archiv
  • Über uns
  • Kontakt
  •  Alle
  • 5
  • Nachrichten aus der Medizin
  • 5
  • Revolutionäre Therapieform bei Prostatakrebs

Die gezielte Radioligandentherapie und ihr Potential

 

SciePro -AdobeStock_282277872

Häufigste Krebsart bei Männern 

Mit jährlich über 60.000 neuen Fällen allein in Deutschland ist Prostatakrebs bei Männern die häufigste Krebserkrankung. Eine Diagnose ist für Betroffene zunächst einmal ein großer Schock und mit vielen Ängsten und Sorgen verbunden. Im Vergleich zu anderen Krebsarten wächst Prostatakrebs oft allerdings eher langsam und bei frühzeitiger Erkennung und Behandlung liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate bei circa 93 Prozent, wenn der Krebs noch nicht in andere Körperregionen gestreut hat (Metastasen). 

Diagnose, Therapie und neue Ansätze 

Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Eiweiß, das in den Drüsenzellen der Prostata gebildet wird. Bei gesunden Männern liegt der Wert zwischen 0 und 2,5 Nanogramm pro Milliliter Blut. Bei einem Prostatakarzinom, einem Tumor an der Vorsteherdrüse, weisen Betroffene bis zu zehn Mal höhere Werte auf. Steigt der PSA-Wert nach einer erfolgreichen Krebsbehandlung wieder an, kann dies ein Indikator für einen Rückfall (Rezidiv) sein. Zunächst muss geklärt werden, ob der Krebs wieder in der Prostata zurückgekehrt ist, oder sich Tochtergeschwülste in anderen Körperregionen gebildet haben, da diese unterschiedlich behandelt werden. Gerade bei Prostatakrebs bilden sich solche Metastasen häufig in Leber, Lunge oder den Knochen. Die Möglichkeiten einer Behandlung sind individuell abhängig von Alter, Gesundheitszustand und vorangegangener Therapieform und sollten immer mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin abgesprochen werden. Grundsätzlich kann die Situation zunächst einmal beobachtet werden, wenn das PSA-Rezidiv mehr als 18 Monate nach der OP auftritt und der PSA-Wert nur langsam ansteigt. Momentan wird ein Prostatakarzinom üblicherweise durch eine Operation entfernt. Auch Strahlentherapie und Medikamente werden in der Behandlung eingesetzt. Teilweise werden diese Verfahren auch kombiniert angewandt. In Erprobung sind zudem Teilbehandlungen der Prostata (Fokale Therapien). 

Innovative, zielgerichtete Therapieform 

Der wohl revolutionärste Ansatz ist jedoch die gezielte Radioligandentherapie, bei der sich radioaktive Atome passgenau an die tumorspezifischen Moleküle binden – ganz egal, wo diese im Körper lokalisiert sind. Da die Strahlung nicht mehr als wenige Millimeter vom Zellkern entfernt wirkt, werden weitgehend nur die Tumorzellen zerstört und gesundes Gewebe bleibt erhalten. Mit dieser Methode können auch Metastasen erreicht und ausgeschaltet werden. Bisher konnten erst für nur wenige Krebsarten die passenden Andockstellen identifiziert werden, weshalb die Radioligandentherapie derzeit noch ausschließlich bei fortgeschrittenem Prostatakrebs erforscht und angewandt wird. Dennoch steckt auch für andere Krebsarten und die Anwendung in früheren Stadien enormes Potential in der neuen Therapie. 

Radioliganden auch als Diagnostikum 

Ein weiterer Vorteil der Radioligandentherapie ist ihre diagnostische Komponente. Dasselbe tumorspezifische Molekül, welches in der Therapie verwendet wird, kann Tumorzellen für bildgebende Scannersichtbar machen. Der Unterschied zwischen Diagnostikum und Therapeutikum liegt einzig darin, dass die radioaktiven Atome, die bei der Diagnose eingesetzt werden, die Krebszellen nicht abtöten, sondern erkennbar machen. Das ermöglicht es den Ärzten, den Krebs zu sehen – unabhängig davon, wo er sich im Körper ausgebreitet hat.

Was?  Wo?  Wer?  Wann?
Prostatakarzinom  ! Häufigste 

Krebserkrankung bei 

Männern 

! wächst im Vergleich zu anderen Krebsarten 

eher langsam wächst

! An der Vorsteherdrüse ! Metastasen bilden sich meist in Leber, Lunge 

und/oder Knochen

! Jährlich über 60.000 neue Fälle in 

Deutschland 

! Relative 5-Jahres 

Überlebensrate liegt bei ca. 93%

! Über 80% der 

betroffenen Männer 

sind älter als 60 Jahre

PSA (Prostataspezifi sches Antigen)  ! Eiweiß, das bei hohem Wert auf 

Prostatakarzinom 

hinweisen kann

! Wird in Drüsenzellen der Prostata gebildet ! Bei gesunden Männern liegt der Wer zwischen 0 und 2,5ng/ml Blut 

! Bei einem 

Prostatakarzinom 

teilweise bis zu 10-mal höhere Werte

! Höhere Werte können ein Indikator für 

Prostatakarzinom, 

Metastasen und 

Rückfälle (Rezidiv) sein

Radioliganden 

Therapie 

! Zielgerichtete neue 

Therapieform, bei der 

radioaktive Atome 

passgenau an tumor 

spezifische Moleküle 

binden 

! Bisher noch nicht 

außerhalb von Studien angewendet

! Strahlung ist fast 

ausschließlich auf 

Zellkern begrenzt, 

weshalb gesundes 

Gewebe kaum bestrahlt wird

! Derzeit wird diese 

Therapieform nur bei 

fortgeschrittenem 

Prostatakrebs erforscht und in Studien 

angewandt

! Therapeutikum bei 

Prostatakarzinom und 

Metastasen 

! Diagnostikum 

! Enormes Potential auch für andere Krebsarten 

und frühere Stadien

 

Quelle:
ABC HEALTHCARE GmbH & Co. KG

Mit Freunden teilen

  • Nutzungsbedingungen / Impressum
  • Datenschutz
advanteam – Gesellschaft für Kommunikation und Unternehmensberatung mbH