Mit der freiwilligen Teilnahme an einem europaweiten wissenschaftlichen Projekt tragen Assistenzärztin Jana Biedenbach und Chefarzt Dr. Wolfgang Rimili aus der Hunsrück Klinik zu neuen Erkenntnissen in der COVID-19-Forschung bei.

 

Die Hunsrück Klinik in Simmern hat mit umfangreichen Daten aus den Behandlungsverläufen von COVID-Patienten dazu beigetragen, dass eine länderübergreifende Studie mit wichtigen Erkenntnissen für die Bekämpfung des neuartigen Virus veröffentlicht werden konnte. Es entstand ein Fallregister mit gesammeltem Wissen aus allen teilnehmenden Kliniken in ganz Europa, das nun Forschenden weltweit zur Verfügung steht. Es gibt Antworten auf zentrale Fragestellungen des Krankheitsverlaufes und hat das Ziel, COVID-19-Patienten optimal zu behandeln, gerade auch bei schweren Verläufen.

„Wann erkranken Patienten schwer nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV‑2? Wie kann man sie bestmöglich behandeln? Welche Maßnahmen waren bisher erfolgreich? Um diese und viele weitere Fragen beantworten zu können, benötigen Ärzteschaft und Forschung verlässliche klinische Daten. Und wir sind eine Quelle dafür,“ erklärt Chefarzt Dr. Wolfgang Rimili die Beweggründe für die Projektteilnahme. Sein Team der Inneren Medizin ist seit 22 Monaten für die Behandlung der Corona-Patienten in der Hunsrück Klinik verantwortlich und greift dabei auf einen großen Erfahrungsschatz zurück.

Das sogenannte LEOSS (Lean European Open Survey for SARS-CoV-2 Infected Patients) Fallregister wurde auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) und dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) in Zusammenarbeit mit der Uni Köln angelegt. Zahlreiche Krankenhäuser und Zentren haben freiwillig an diesem Projekt teilgenommen und streng anonymisierte Daten von COVID-Patienten und deren Krankheitsverläufen in das Register eingetragen.

„Mit dem LEOSS-Fallregister tragen wir klinik- und länderübergreifend unser Wissen zusammen und leisten gemeinsam einen wichtigen Beitrag zur Therapie von Corona“, betont Rimili. Um die Zusammenhänge der einzelnen Faktoren erkennen zu können, mussten die Initiatoren zahlreiche Parameter abfragen: Die medizinische Vorgeschichte und der körperliche Zustand des Patienten, demografische Daten wie Alter und Geschlecht, Medikation, Laborwerte, Komplikationen sowie jeder kleine Schritt in der Behandlung mussten dokumentiert und erfasst werden. „Eine echte Mammutaufgabe, die unsere Assistenzärztin Jana Biedenbach übernommen hat. Ohne ihren Einsatz wäre die Teilnahme nicht möglich gewesen. Ich habe dann die Meetings mit der Forschungsgruppe und die Korrektur von Dateninkonsistenzen übernommen“, fasst Rimili zusammen.

Der Aufwand hat sich gelohnt: Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen, darunter zwei bei denen die Hunsrück Klinik als Co-Autor fungiert, konnten bereits aus der Studie abgeleitet werden. So trägt die Hunsrück Klinik dazu bei, dass man der Behandlung und Bekämpfung von COVID-19 einen großen Schritt näher kommt. Besonders interessant ist, dass die Auswertungen nicht nur der Medizin und Forschung zur Verfügung stehen, sondern auch alle Interessierten die Daten unter www.leoss.net einsehen können.

Quelle:
Stiftung kreuznacher diakonie

 

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