In Schulen oder in Unternehmen ist Yoga in der Mittagspause als Gesundheitsmaßnahme angesagt und Krankenkassen haben erkannt, dass Yoga Prävention ist
Nach zwei Jahre mit sozialen Einschränkungen, strapazierten Nerven und Ängsten, sehnen sich immer mehr Menschen nach etwas Entspannung in ihrem Leben. Die Auswahl an Online Angeboten ist riesig, denn die Branche kämpft ums Überleben. Die technischen Möglichkeiten, die wir erst durch Corona erkannt und schätzen gelernt haben, bieten auch Vorteile: Wer sich in der Gruppe aktuell unsicher fühlt, macht einfach von zu Hause aus mit.
Aber was unterscheidet Yoga vom Sport?
Der entscheidende Unterschied ist das Ziel. Es geht nicht um Leistung! In Yoga werden Muskeln gedehnt und gestärkt, Verspannungen gelöst und das eigene Körperbewusstsein gesteigert. Botenstoffe wie Serotonin und Relaxin werden ausgeschüttet und Cortisol abgebaut. Je nach Yogastil kann sehr schweißtreibend oder ganz ruhig geübt werden.
Egal für welche Intensität man sich entscheidet:
- nach einer gewissen Zeit nimmt man sich intensiver wahr
- man spürt was guttut
- findet die eigenen Grenzen
- geht bewusster mit sich um
Was ist daran so entspannend?
Wenn es stressig wird, wechselt der Körper in das sympathische Nervensystem und wir verfallen in den „fight und flight“ Modus, unserem Urinstinkt. Sprichwörtlich bleibt die Luft weg und das Herz rutscht in die Hose. Als Urzeitmensch hätten wir gekämpft oder wären weggelaufen, was heute im Alltag nicht möglich ist. Wir reißen uns zusammen, funktionieren und sind somit angespannt und gestresst. Wer immer wieder diesen Punkt erreicht und keinen Ausgleich schafft, bei dem liegen die Nerven irgendwann blank. Erfahrene Yogis beherrschen es, durch die Atmung, schneller wieder in das parasympathische Nervensystem zu wechseln und Ruhe zu finden. Darum üben wir „Pranayama“(Atemübungen). Auch Meditation ist eine wunderbare Methode, alle Dinge – die von außen auf uns einprasseln und uns indirekt beeinflussen – loszulassen. Einfach mal abzuschalten hilft, sich zu besinnen und Dinge wieder neutral zu betrachten. Und genau das ist es, was in einer so herausfordernden Zeit hilft durchzuhalten und gesund zu bleiben?
Titelfoto:
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